Andrea Busche

Schule: Gute Kommunikation ist kein Hexenwerk

Da war sie wieder in der vergangenen Woche: Die berühmte Schulmail aus Düsseldorf. Diesmal nicht wegen Corona, sondern wegen der Unwetterwarnung am Donnerstag. Ich habe dabei erneut gemerkt, wie unzureichend die Kommunikation zwischen den zuständigen Behörden, Schulen, Eltern und Kindern organisiert ist.

Kommunikation in Zeiten von Corona

Die Corona-Pandemie war wie eine Lupe und ein Brennglas. Sie hat schonungslos offengelegt, was gut funktioniert und was nicht – gerade im Bereich der Bildung. Es gibt den hohen politischen Anspruch, dass die Digitalisierung überall funktioniert – in vielen Klassenzimmern ist davon leider immer noch nicht viel angekommen. An einige Begleitumstände hat man sich jetzt – wir gehen in das dritte Jahr der Pandemie – irgendwie gewöhnt. Und einiges ist auch besser geworden, das will ich nicht abstreiten. Aber es gibt aus meiner Sicht als Mutter von schulpflichtigen Kindern und bei meinem Beruf in der Grundschule Dinge, die leicht zu verbessern sind.

Die viel zu lange Kommunikationskette

Gegen 12.00 Uhr hat die NRW-Schulministerin in einem Redebeitrag im Landtag erklärt, dass tags darauf der Schulunterricht wegen der Sturmwarnung ausfällt. In der Sache verständlich, die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler geht eindeutig vor. Danach gab es dazu eine Pressemeldung des Ministeriums, knapp eine halbe Stunde später die besagte  “Schulmail“ an alle Schulen. Die Pressemeldung verbreitete sich inzwischen wie ein Lauffeuer über die Medien und SMS. Natürlich, denn das ist die Kernaufgabe von Medien, Nachrichten schnell zu verbreiten. Warum aber gehen solche wichtigen Infos eigentlich nicht sofort an die Schülerinnen, Schüler und Eltern?

Informationen müssen schneller fließen – auch direkt an Schüler und Eltern

Wir leben in sehr schnelllebigen Zeiten. Flexibilität wird heute überall erwartet, auch bei Eltern. Die gehen in der Regel einem Beruf nach und müssen alles aufeinander abstimmen: Job, Schule, Kita, Einkaufen, Haushalt, Training oder Musikunterricht. Zeit ist nicht nur Geld, wie es immer heißt, Zeit ist ein kostbares Gut, gerade für Eltern. Wenn in Düsseldorf beschlossen wird, dass die Schulen einen Tag später geschlossen sind, dann muss das umgesetzt werden, dann gibt es darüber keine Diskussion. Daher sollten alle diese Informationen so schnell wie möglich und ohne Umwege bekommen: Die Meldung ist zwar schnell in den Schulen angekommen, es war aber noch nicht abschließend geklärt, ob das auch für die OGS gilt. Sowas muss nicht sein.

Das Bild zeigt folgende Apps: Schoolfox, Units Mobile und SDUI

Mein Vorschlag: die NRW-School-App für alle

Zu Beginn der Pandemie gab es an den Schulen sehr oft Fernunterricht. Dafür wurden Programme und Apps eingesetzt, die nicht ausgereift waren. Mal ging gar nichts oder Videokonferenzen funktionierten abgehackt. Gute, ausgereifte Programme durften wegen Problemen beim Datenschutz nicht genutzt werden.

Die Lösung liegt doch eigentlich auf der Hand: Warum gibt es nicht eine landesweite, gut-funktionierende App für alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer? Eine App, die zuverlässig funktioniert und mit der alle schnell und leicht kommunizieren können: Nachrichten austauschen, Hausaufgaben aufgeben oder erledigte Aufgaben scannen, Videokonferenzen problemlos durchführen und vieles mehr. Eine App, die vom Land entwickelt und betreut wird und allen kostenlos zur Verfügung gestellt wird, und die dem Datenschutz gerecht wird?

Kleine App – große Wirkung!

Alle betonen immer, wie wichtig Bildung ist. In dem Zusammenhang wird auch immer wieder betont, wie sehr sich die Rahmenbedingungen für alle verändert haben. Ich sehe hier das Land in der Verpflichtung, genau für diese guten Rahmenbedingungen zu sorgen. Diese App kann dabei ein aber wichtiger Baustein für alle Beteiligten sein.