
Wie wir heute wohnen
Grundsätzlich geht es den meisten gut – sie haben, wie man so schön sagt, ein Dach über dem Kopf. Allerdings steigen die Ansprüche dabei. Auch wenn die Bevölkerung eigentlich schrumpft, gibt es andere Gründe, weshalb Wohnraum knapp ist. Ein Hauptgrund ist, dass es viel mehr 1-Personen-Haushalte gibt als früher. Dazu kommt, dass die Lebenserwartung steigt und wir alle einfach länger leben und wohnen. Ein dritter Punkt sind – machen wir uns mal ehrlich – gestiegene Anforderungen an die eigene Wohnung oder das Eigenheim: jedes Kind soll nach Möglichkeit sein eigenes Zimmer haben, Papa seinen Hobbyraum und so weiter mit Garten, Garage und Stellplätzen und allem, was dazugehört.
Wohnraum: zu wenig, zu teuer
Die Situation beim Wohnen in Bochum ist nicht zu vergleichen mit der in anderen Großstädten. In Berlin kostet eine sanierte Altbauwohnung etwa 11,50€/qm – bei uns deutlich weniger. Aber auch bei uns ist guter und attraktiver Wohnraum rar und schon gar nicht mehr billig. Wie begehrt Wohnraum ist, kann man alleine schon daran erkennen, dass es bei uns nur sehr wenig Leerstand und sehr wenige sogenannte Schrottimmobilien gibt. Also Häuser, die leer stehen und schlichtweg vergammeln, weil mit ihnen spekuliert wird. Ich kenne in meinem Umfeld zum Glück nur wenige, die sonst einfach nur ein großes Ärgernis in der Nachbarschaft sind.

Das Rezept heißt: bauen!
Was kann Politik tun in dieser schwierigen Situation? Bauen fördern und ermöglichen! Bochum hat im Jahr 2017 ein Konzept beschlossen, mit dem mehr Wohnraum geschaffen wird, im Idealfall 800 neue Wohneinheiten im Jahr. Das ist nicht konfliktfrei, gerade dort nicht, wo vorher keine Gebäude standen. Ich setze mich aber ausdrücklich dafür ein, dort zu bauen, wo es möglich ist, insbesondere für den sozialen Wohnungsbau. Dabei müssen wir genau prüfen, wo man „nachverdichten“ kann. Das heißt, genau untersuchen, wo noch größere und kleinere Flächen zur Verfügung stehen, ohne dass man dafür neue Flächen in Anspruch nimmt.
Besondere alternative Wohnformen
Die Suche nach neuen Flächen ist auch mit Kreativität verbunden. Wenn man nicht neue Flächen versiegeln will, muss man andere finden. Brachen, freie Grundstücke, aber auch anders denken: Warum kann man nicht direkt über dem neuen Discounter noch zwei Etagen mit Wohnungen realisieren? Mir fallen gerade viele Neubauten von Supermärkten ein, wo das eigentlich kein Problem sein sollte. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Das buntStift in Langendreer finde ich beeindruckend. Mit viel Eigeninitiative sind aus einem ehemaligen Altenheim 21 Wohneinheiten mit fast 2.000 qm Wohnfläche entstanden. Hier leben Singles und große Familien, die in einer tollen Gemeinschaft zusammenwohnen und leben.

Gute Wohnbaupolitik ist Zukunftspolitik
Wohnen ist ein Grundrecht und ich will mehr Wohnen möglich machen. Wohnpolitik ist Zukunftspolitik, denn wer hier wohnen bleibt und nicht weg zieht, zahlt hier weiter seine Steuern. Dabei ist mir wichtig, dass für alle Angebote geschaffen werden, die finanzierbar sind, vor allem beim sozialen Wohnungsbau. Grundlagen dafür werden auch im Landtag in Düsseldorf geschaffen – dafür will ich mich einsetzen.
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