Neue Energie wagen. Und fördern!

In meinem letzten Blog habe ich geschrieben, wie ich mich zuletzt an der Tankstelle gefühlt habe. Meine neue Stromrechnung habe ich noch nicht erhalten, die wird auch viel höher sein als die letzte. Wir wollen weg vom Öl, Gas und Kohle, hin zu umweltfreundlichen Energieformen. Dieser Wechsel muss aber möglich gemacht werden und für alle bezahlbar sein.

Die Zeit der Rauchwolken ist vorbei

Wenn man von Bochum aus über die A42 in Richtung Westen fährt, kommt man an Bottrop vorbei. Direkt neben der Halde mit dem Tetraeder passiert es noch manchmal: plötzlich steigt eine riesige Wolke in den Himmel. Ich denke dann immer zuerst „Herrje, so war das früher überall in Bochum und im Ruhrgebiet“ und werde beinahe melancholisch.  Kurz danach kommt aber immer ein „Zum Glück ist das vorbei“ – auch wenn es sich in Bottrop nur um Wasserdampf handelt, weil in der Kokerei Koks abgelöscht wird. Energie wollen wir umweltfreundlich erzeugen.

Neue Energie – aber wie?

Strom, also Elektrizität, wird immer wichtiger, denn alles wird “E”. Wie kann man Strom mitten im Ruhrgebiet umweltfreundlich gewinnen, wenn wir aus Kohle- und Gasverstromung aussteigen wollen? Wind? Die nächsten großen Windräder, die mir bekannt sind, sieht man in Witten. Über ein Für und Wider lohnt es sich derzeit gar nicht zu diskutieren. Denn die jetzige Landesregierung setzt zwar in Sonntagsreden auf neue Energieformen, in der Praxis sieht das anders aus. Durch die pauschalen Abstandsregeln von 1000 Metern zur Wohnbebauung ist Windenergie massiv ausgebremst worden. Merke: Unter dieser Landesregierung ist es leichter, ein neues Kohlekraftwerk zu bauen, das braucht nämlich nur 400 m Abstand.

Neue Ansätze, die sich für alle lohnen

Autos mit Dieselmotor schaden dem Klima mehr als Benziner, trotzdem besteuert der Staat Diesel weitaus weniger als Benzin. Eine Logik, die wir uns nicht mehr leisten können, wenn wir etwas gegen den Klimawandel machen wollen. Wir brauchen ein Umdenken und das funktioniert meiner Meinung nach am besten durch Anreize. Ich glaube, so kann man noch mehr Menschen dafür gewinnen. Anreize kombiniert mit Technologien, die uns sparsamer fahren lassen oder komplett neue Antrieben wie Wasserstoff oder Speichermöglichkeiten für saubere Energie? Das alles muss günstiger und leichter zu machen sein.

Photovoltaik auf´s Dach – die Sonne ist schon da!

Für die Videos, die der WDR im Rahmen seiner Berichte zu den Landtagswahlen einsetzen wird, war ich in 20m Höhe über einer Solaranlage. Aber wer von uns hat eigentlich eine Photovoltaikanlage auf dem Haus? Wer könnte eine haben? Die, die es haben, sind davon begeistert. Die nutzen den eigenen Strom, speichern ihn sogar oder speisen ihn in das Netz ein und verdienen daran. Grundsätzlich hört sich das einfach an, in der Umsetzung ist das noch viel zu schwierig. Denn wer das machen will, wird Energieerzeuger. Und dafür bedarf es lauter Genehmigungen, das ist insgesamt viel zu aufwändig.

Lohnt sich das? Mit ein paar Klicks ist man informiert

Bei der Recherche für diesen Beitrag bin ich über eine tolle Initiative im Ruhrgebiet gestoßen, der Solarmetropole Ruhr: https://solarmetropole.ruhr/ . Dort kann jeder mit ein paar Klicks prüfen, ob der Standort des eigenen Hauses für eine Solaranlage geeignet ist. Dann muss aber mehr kommen, Bottrop ist dafür ein gutes Beispiel. Bottrop ist Innovation City und im Rahmen dieses Projekt kann man online bequem Beratungstermine vereinbaren. Es folgt dann nicht nur eine Beratung, sondern es gibt konkrete Unterstützung bei allen weiteren notwendigen Schritten.

Mir ist wichtig, und das sind meine Erfahrungen als Bezirksbürgermeisterin, dass Klimaschutz für alle möglich gemacht wird. Klimaschutz muss einfacher werden und manchmal muss er sich auch lohnen. Gerade bei den pragmatischen Menschen im Ruhrgebiet. Und dafür benötigt es die entsprechenden Förderprogramme, für die ich mich im Landtag NRW einsetzen möchte.

Ich bin bei meinen Vorbereitungen auf diesen Text auf viele interessante Projekte gestoßen. Auf eins – die Innovation City in Bottrop – will ich später noch einen eigenen Blogbeitrag schreiben. Infos gibt es aber hier: https://www.innovationcity-bottrop.de/index.php?id=3

Ein anderes ist komplett grün: Dächer eignen sich nicht nur für Solaranlagen, man kann sie auch bepflanzen. Diese sogenannten “Gründächer” dämmen im Winter, kühlen im Sommer und können Regenwasser speichern. Auch ein tolles Projekt: https://www.rvr.ruhr/themen/oekologie-umwelt/startseite-klima/gruendachkataster/